III. Stärkste Wirtschaft durch innovativste Unternehmen

Der Mittelstand im Westmünsterland

Das westliche Münsterland ist Heimat vieler heimlicher Weltmarktführer. Unser Mittelstand
ist stark spezialisiert und jedes Unternehmen für sich ein hidden champion in seinem Bereich.
In unserem Mittelstand steckt die Innovationskraft, die Arbeitsplätze schafft und das
Gemeinwesen finanziert. Dem ständigen Wandel müssen unsere Unternehmen trotzen – und
das tun sie. Wir Freie Demokraten wollen alles daransetzen, damit das so bleibt.

Wirtschaft auf Krisen besser vorbereiten

Ob Gesundheitskrise oder Finanzkrise – in unserer globalisierten Welt wirkt sich eine
gesamtwirtschaftliche Schieflage schnell auch auf die Betriebe im Kreis Borken aus. Extrem
schnell geraten dann unsere heimischen Unternehmen in Not. Darauf müssen die Kommunen
im Kreis Borken vorbereitet sein. Wir wollen deshalb ein Notfallprotokoll zur Sicherstellung
der Liquidität in den Unternehmen erarbeiten. Dieses soll einen verbindlichen
Handlungsleitfaden für die Sachbearbeiter in den Rathäusern enthalten. Zu den
Akutmaßnahmen gehört etwa die sofortige und zinslose Stundung von
Steuervorauszahlungen sowie im Bedarfsfall die schnelle Rücküberweisung bereits geleisteter
Vorauszahlungen. Wichtig ist, dass jeder sofort weiß, was zu tun ist und im Kreis Borken
einheitlich gehandelt wird.

Darüber hinaus muss auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises im Krisenfall
schnellstmöglich und mit vollem Personaleinsatz über Hilfen für Unternehmen beraten und
bei der Beantragung von Hilfszahlungen unterstützen.

Glasfaser bis in den letzten Winkel bringen

Glasfasernetze sind der Schlüssel für unsere immer stärker vernetzte Welt. Mit
Lichtgeschwindigkeit müssen Daten in großen Mengen transportiert werden. Wer keinen
Anschluss hat, verliert auch wirtschaftlich im Wettbewerb den Anschluss. Deshalb ist es von
großer Bedeutung, dass Unternehmen und Bürger schnellstmöglich mit schnellstem Internet
versorgt werden – bis in den letzten Winkel des Kreises. Wir streben eine hundertprozentige
Glasfaseranbindung der Unternehmen und der privaten Haushalte an. Der Kreis Borken muss
gerade den kleinen Kommunen stärker zur Hand gehen – vor allem bei den komplexen
Fördermittelanträgen.

Modellregion 5G

Flankiert wird das Glasfasernetz durch den mobilen Datenverkehr. Dieser beruht auf
Glasfaseranschlüssen der Mobilfunkantennen. Wir wollen, dass der Kreis Borken sich um ein
Modellprojekt zur Anbindung bis auf die Grenze zu den Niederlanden bewirbt. Das Wort
„Funkloch“ soll in Zukunft nicht mehr im Wortschatz junger Menschen vorkommen müssen.
Wichtig bei der Vergabe künftiger flächengeeigneter Funkfrequenzen ist eine Abstimmung mit
den Niederlanden. Nichts lähmt eine Region mehr als Grenzen – und seien sie auch nur im
Mobilfunk noch vorhanden.

Gewerbe- und Industrieparks ausweisen

Unternehmen brauchen kurze Wege zu Lieferanten und Kunden. Der Industriepark
Schlavenhorst in Bocholt, der größte seiner Art in Nordrhein-Westfalen, ist ein gutes Beispiel.
Wir wollen für Gewerbe und Industrie bei uns im Kreis genügend Raum schaffen. Die
landesplanerisch neu gewonnene Freiheit durch die schwarz-gelbe Landesregierung muss
durch die Kommunen in unserem Kreis genutzt werden.

Die Ausweisung neuer Gewerbe- und Industrieflächen muss schneller erfolgen.
Jahrzehntelange Planungen sind Gift für das Vorankommen unserer Bürgerinnen und Bürger.
Wer Arbeitsplätze schaffen will, muss nicht nur pfiffig sein, sondern auch schnell.

Coworking-Spaces für Gründer schaffen

Gründungswillige Menschen brauchen einen Startplatz für ihr künftiges Unternehmen.
D.Velop in Gescher macht mit seinem Campus vor, was auch in weiteren Städten und
Gemeinden im Kreis gebraucht wird: Modern ausgestattete Arbeitsplätze, die kurzfristig und
voll flexibel vermietet werden. Wir Freie Demokraten wollen neue Chancen für Start-ups
schaffen, indem der Kreis Borken mit der Wirtschaftsförderungsgesellschaft und jeweils
lokalen Unternehmen solche Innovationscampus schafft.

Steuern auf niedrigem Niveau

Neben der infrastrukturellen Anbindung ist die örtliche Steuerlast ein wichtiger
Standortfaktor. Die Gewerbesteuern im Kreis Borken sind zwar deutlich unter dem
Durchschnitt in Nordrhein-Westfalen, im bundesweiten Vergleich aber gehört auch der Kreis
Borken noch zur Gruppe der teuersten Kommunen. Der Kreis Borken mit seinen 17 Städten
und Gemeinden kann aber zum Magnet für innovative Unternehmen werden, wenn die
Belastung in der gesamten Region spürbar unter dem Durchschnitt benachbarter Kreise und
Städte liegt.

Sprunginnovationen fördern

Smartphones sind die wohl am meisten im Alltag genutzte Sprunginnovation der vergangenen
Jahrzehnte. Vielfach ersetzen sie Computer, Telefon und zum Teil sogar das Portmonee. Die
letzten großen Erfindungen stammen leider nicht aus Deutschland. Das muss sich ändern –
und der Kreis Borken hat die Chance, das zu fördern. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft
des Kreises muss alles daransetzen, Fördermittel zur Erforschung von Sprunginnovationen in
den Kreis Borken zu holen. Darüber hinaus scheitern junge Unternehmen oft an fehlendem
Wagniskapital. Hier existieren riesige Chancen, die die Wirtschaftsförderung des Kreises
nutzen muss.

Innovationen brauchen Freiräume. Das in der Europäischen Union vorherrschende
Vorsorgeprinzip schränkt Innovationstreiber durch Genehmigungsvorbehalte stark ein.
Deshalb ist es gerade im digitalen Bereich notwendig, Freiheitszonen mit rechtlicher
Beinfreiheit zu schaffen. Wir Freie Demokraten wollen den Kreis Borken zu einem solchen
Experimentierraum machen und werden uns dafür in der EU, im Bund und im Land einsetzen.

Wirtschaftsförderung des Kreises modernisieren

Die kreiseigene Wirtschaftsförderungsgesellschaft ist ein Baustein für mehr Innovationen. Sie
hilft gerade den Betrieben, die in Gründung sind. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft
bedarf allerdings eines Updates. In Zeiten immer größerer Flexibilität passt eine 9to5-
Wirtschaftsförderung nicht mehr. Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft muss die Dynamik
von Wirtschaft und Gesellschaft mitgehen und noch vorhandene Reste der
Behördenmentalität abstreifen. Dazu gehört auch, dass die Wirtschaftsförderungsgesellschaft
im gesamten Kreisgebiet mit gleicher Kraft engagiert sein muss.

Lebendige Innenstädte schaffen

Ein großer Teil unserer lokalen Wirtschaft fußt auf dem Einzelhandel. Der zunehmende
eCommerce führt spürbar zu weniger Kunden in den Einkaufsstraßen der Städte im Kreis.
Zugleich ist die Konkurrenz durch schnell erreichbare Einkaufszentren groß. Deshalb braucht
es clevere Konzepte gegen das Sterben der Innenstädte.
Besondere Events locken viele Menschen an. Das funktioniert nicht nur bei exponierten
Ereignissen wie einem Stadtfest – auch andere Veranstaltungen wie der Lichtersonntag in
Bocholt oder der Mantelsonntag in Ahaus sind immer Publikumsmagneten. Mit gut
durchdachten Konzepten können auch Events an Werktagen viele Kunden anlocken. Hier
muss auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises beratend tätig sein.

Wahlprogramm als PDF-Dokument herunterladen

FDP Newsletter abonnieren