IV. Bestes Mobilitätsangebot

Individualverkehr im Kreis Borken

Der Kreis Borken ist infrastrukturell günstig gelegen. Zwei Bundesautobahnen führen durch
das Kreisgebiet, die Grenzlage zu den Niederlanden ist Motor vieler Investitionen
deutsch-niederländischer Unternehmen. Doch auch der Kreis Borken bekommt den
zunehmenden Individualverkehr sowie die steigende Nachfrage nach
Nahverkehrsverbindungen zu spüren.

Bundesstraßen zukunftsfest machen

Wir Freie Demokraten im Kreis Borken sprechen uns für den Individualverkehr aus. Gerade
wir im ländlichen Raum sind auf das Auto angewiesen. Bei nur stündlichen Bus- und
Bahnverbindungen, die in den späten Abendstunden zudem entweder nur ausgedünnt oder
gar nicht fahren, ist ein Verzicht auf Autos undenkbar. Es ist daher damit zu rechnen, dass der
Verkehr auf der Straße mit einer besseren Anbindung weiter zunimmt.

Die B 67 wollen wir Freie Demokraten langfristig mit zwei Fahrspuren in jede Fahrtrichtung
ausstatten. Sobald die Anbindung an die A 57 im Westen und die A 43 im Osten jeweils
fertiggestellt ist, wird es zu spürbar mehr Fahrzeugen auf den Straßen kommen. Dabei ist die
Auslastung schon heute sehr hoch.

Startklar für autonomes Fahren

Wir wollen den Kreis Borken zur Innovationsregion machen. Dazu gehört auch, gut auf
künftige technische Entwicklungen vorbereitet zu sein. Im Straßenverkehr erleben wir schon
heute, dass Fahrzeuge teilautonom fahren. Die Fahrassistenz eingeschaltet, braucht der
Fahrer eines modernen Pkw nur noch überwachen und dem Fahrzeug regelmäßig über das
Lenkrad signalisieren, dass er noch aufpasst. Technisch wäre auch heute schon mehr drin. Wir
Freie Demokraten wollen die Voraussetzungen, die die Industrie für das autonome Fahren
braucht, schaffen. Dazu gehören eine gute und eindeutige Beschilderung und
Fahrbahnmarkierung und eine Abdeckung des Straßennetzes mit bestem Mobilfunk.

Wasserstoff als Energieträger fördern

Mit Brennstoffzellen fahren Autos ohne Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase. Die
Wasserstofftechnologie ist der Elektromobilität weit überlegen. Deshalb lehnen wir Freie
Demokraten eine einseitige Förderung von Elektroautos ab.

Damit Wasserstoff als Energieträger nutzbar gemacht werden kann, werden zunächst
Tankstellen gebraucht. Ohne die Möglichkeit zum Tanken wird es keine Investitionen in
entsprechende Fahrzeuge geben. Wir Freie Demokraten wollen die Ansiedlung von
Wasserstoff-Tankstellen deshalb an aussichtsreichen Orten im Kreis, zu, Beispiel im
Gewerbegebiet Isselburg-Heelden, fördern.

Nahverkehrsverbindungen verbessern

Wir wollen einen gut ausgebauten öffentlichen Personennahverkehr. Vorhandene Bus- und
Bahnverbindungen müssen werktags mindestens stündlich bedient werden. Die Nutzung der
Nahverkehrsangebote würde steigen, wenn die Menschen sowohl am frühen Morgen, als
auch am späteren Abend mit Bussen und Bahnen fahren können. Deshalb wollen wir Freie
Demokraten einen bedarfsgerechten Ausbau des Nahverkehrs von 5 Uhr morgens bis 0 Uhr.

Eine große Nachfrage nach Bussen und Bahnen zu Nachtzeiten gibt es im Kreis Borken
insbesondere zu besonders beliebten Großveranstaltungen. Ob Kirmes oder
Stadtfest – Veranstaltungen mit großem Publikum müssen stets auch zu Nachtzeiten nach 0
Uhr angefahren werden. Darüber hinaus fordern wir Freie Demokraten die Schaffung eines
besonderen Angebots zum Jahreswechsel: Die Bürgerinnen und Bürger sollen von ihrer
Silvesterparty mit Bus und Bahn an ihr Ziel kommen.

Baumwollexpress neu denken

Die Planungen für die Schaffung einer neuen Schnellbusverbindung zwischen Bocholt und Bad
Bentheim hinterfragen wir kritisch. Das Konzept muss überarbeitet und hinsichtlich der
Anbindung der Stadt Isselburg sowie des Regionalverkehrsbahnhofs Empel-Rees erweitert
werden. Klar ist für uns allerdings: Eine Realisierung ohne hohe finanzielle Beteiligung der
Anrainerkommunen kann es nur mit finanziellen Zuwendungen des Landes geben. Deshalb
wollen wir die Chancen künftiger Fördermittelverfahren nutzen, um den Baumwollexpress mit
einem neuen Konzept zu realisieren.

Digitale Anbindung von Bus und Bahn

Auch bei gut ausgebautem Mobilfunk ist der Empfang in Bussen und Bahnen oft schlecht.
Fahrzeuge schirmen die Frequenzen regelmäßig ab. Deshalb ist es wichtig, dass
Nahverkehrsmittel mit entsprechenden Verstärkern oder mit einem eigenen WLAN-Angebot
ausgestattet sind. Wir wollen sicherstellen, dass auch unterwegs zur Arbeit schon die ersten
E-Mails gecheckt werden können – ohne Verbindungsabbrüche.

Internationale Verbindungen an den ÖPNV anbinden

Der Kreis Borken hat internationale Fernverkehrsverbindungen zu bieten. Von Bocholt können
Reisen nach Basel, Zürich oder Mailand starten. Von Isselburg kommen die Bürgerinnen und
Bürger ohne Umstieg nach Amsterdam, Rotterdam, Straßburg oder Wien. Eine Reise von
Isselburg nach Borken oder von Bocholt nach Gronau wird dagegen nicht angeboten. Damit
nicht schon die Anreise zur Fernbushaltestelle mit dem ÖPNV einer Weltreise gleicht, fordern
wir Freie Demokraten eine spürbar bessere Nahverkehrsanbindung. Vor allem die
Fernbushaltestelle in Isselburg ist bis heute nicht unmittelbar mit dem Nahverkehr
erreichbar – das muss schnellstens und nicht erst nach der nächsten Überplanung des
Nahverkehrsplanes geändert werden.

Mobilitäts-Hubs in Städten einrichten

Umsteigen auf andere Verkehrsmittel sind häufig mit zusätzlichen Wegen verbunden. Wer
einen Mietwagen nutzen möchte, muss vom Bahnhof meist erst ein entsprechendes
Unternehmen aufsuchen, das wiederum mehrere Kilometer entfernt sein kann. Das ist
unpraktisch. Deshalb wollen wir moderne Mobilitäts-Hubs in den größeren Städten im Kreis
Borken schaffen. Ziel ist, mehrere Verkehrsmittel jeweils an einzelnen Standorten zu bündeln.
Stehen an Bahnhöfen zugleich Miet-Fahrräder, Miet-Autos und Busverbindungen zur
Verfügung, ist das Reisen erheblich angenehmer. Wir Freie Demokraten wollen so die
Möglichkeit zum Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel vereinfachen.

Mitfahrbänke schaffen

Menschen, die nicht über ein eigenes Auto verfügen, kommen nur schlecht an Orte, die auch
nicht vom Nahverkehr erschlossen sind. Die Mitfahrbank ist ein Versuch, das
Mobilitätsangebot gerade in ländlichen Regionen zu erweitern. Erfolgreiche Beispiele gibt es
viele – etwa in Stadtlohn. Dabei werden Sitzbänke aufgestellt und ein Mitfahrer kann auf
vorgefertigten Schildern anzeigen, wohin er gerne mitgenommen werden möchte.
Vorbeifahrende Pkw-Fahrer, die in dieselbe Richtung wollen, können so entscheiden, ob sie
den wartenden Mitfahrer mitnehmen möchten. Wir Freie Demokraten wollen solche Bänke
kreisweit installieren und die jeweils vorgegebenen Fahrziele aufeinander abstimmen.

Barrierefreiheit für Fußgänger schaffen

Körperlich beeinträchtigte Menschen haben im Straßenverkehr nach wie vor ein Handicap.
Viele Wege sind nicht barrierefrei oder barrierearm gestaltet. Das wollen wir Freie
Demokraten ändern. Unsere Fußgängerwege müssen für jedermann begehbar sein.

Radwege ausbauen

Typisch für das Münsterland ist das Radfahren. Gerade im Kreis Borken gibt es viele Radwege.
So ist die Stadt Bocholt in ihrer Größenklasse auch die fahrradfreundlichste Stadt in
Deutschland. Das ist uns Freien Demokraten nicht genug. Wir wollen die fahrradfreundlichste
Region im ganzen Land sein. Deshalb ist es wichtig, Radwege weiter auszubauen.

Pedelecs und eScooter zum Mieten

Moderne Verkehrsmittel wie Pedelecs oder Elektro-Tretroller begeistern viele Menschen.
Diese Fahrzeuge zum Mieten gibt es allerdings meist nur in Großstädten. Das bedauern wir
Freie Demokraten, da wir davon überzeugt sind, dass auch die Menschen in den Städten und
Gemeinden des Kreises Borken das Angebot nutzen würden. In einem erheblich geringeren
Umfang als in großen Metropolen wollen wir deshalb Miet-Pedelecs und Miet-eScooter in den
Kreis Borken holen. Die Kreisverwaltung soll mit Anbietern entsprechender Angebote Kontakt
aufnehmen und sie in den Kreis Borken locken.

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