VIII. Stärkste Landwirtschaft für die gesündeste Ernährung

Respekt vor unseren Landwirten

Landwirte haben in der öffentlichen Debatte mit einem negativen Image zu kämpfen. Völlig
zu Unrecht werden sie gerade von Grünen, Linken und Sozialdemokraten als Prügelknaben
dargestellt. Es fehlt der Respekt vor der großartigen Leistung der Landwirte, es fehlt der
Respekt vor den Erzeugern unserer täglichen Lebensmittel. Wir Freie Demokraten stehen ganz
klar zu unseren Landwirten und zollen ihnen Respekt. Maßnahmen können nicht gegen die
Landwirtschaft durchgedrückt, sondern müssen mit der Landwirtschaft auf Augenhöhe
verhandelt werden.

Wissenschaftliche Fakten statt Ideologie in der Landwirtschaft

Gerade im Bereich der Landwirtschaft wurden in der Vergangenheit politische Beschlüsse
nach Gefühlslage und nicht nach wissenschaftlichen Fakten gefasst. So nutzen schon heute
einzelne Kommunen kein Glyphosat mehr, obwohl die Verwendung bundesweit nie niedriger
war und weltweit nicht ein Gutachten eine Gefahr des Wirkstoffes nachweist. Wir Freie
Demokraten im Kreis Borken wollen diesen Trend der Ideologisierung nicht mitgehen.
Wissenschaftliche Fakten müssen weiterhin Grundlage für politische Entscheidungen sein.

Nitratmessungen hinterfragen – mehr Messstellen schaffen

Europaweit gibt es kein einheitliches Messverfahren für Nitratmessungen. In Deutschland
wird oberflächennah gemessen – da ist klar, dass eine hohe Nitratbelastung gemessen wird.
Der Nitrateintrag ins Grundwasser ist tatsächlich wesentlich geringer. Um den für den Kreis
Borken wichtigen Wirtschaftszweig der Landwirtschaft vor europaweit uneinheitlichen
Messverfahren und unsachlichen Messergebnissen zu schützen, wollen wir Freie Demokraten
die Messstellen im Kreis Borken anpassen.

Kontrollverlust bei der Wolfspopulation verhindern

Die Wiederansiedlung des Wolfes ist ein Erfolg des Naturschutzes. Die Population steigt Jahr
für Jahr um mehr als 30 Prozent. Doch wo ein wildes Raubtier wieder lebt, kommt es zu
Konflikten. Wir Freie Demokraten sind für einen ehrlichen und ideologiefreien Umgang mit
dem größten Prädatoren in unserer Wildnis in Deutschland.

Wir Freie Demokraten im Kreis Borken fordern den Abschuss von Wölfen, die trotz
Herdenschutzmaßnahmen weiterhin Nutztiere reißen. Darüber hinaus sprechen wir uns für
die Ausweisung wolfsfreier Gebiete aus, etwa weil sie vom Menschen besiedelt sind oder weil
der Deichschutz als gewichtigeres Schutzgut überwiegt. Dem gegenüber braucht der Wolf
auch Lebensräume, in denen er sich frei entfalten kann – diese müssen ebenfalls klar definiert
werden. Hier kommen insbesondere die weitläufigen und unbewohnten
Truppenübungsplätze der Bundeswehr in Betracht, die ausreichend Schutzräume bieten.

Wie andere Wildtierarten auch, muss der Wolf ebenfalls ins Jagdrecht aufgenommen werden.
Jäger sind ehrenamtliche Naturschützerinnen und Naturschützer, die für einen artenreichen
Wildbestand sorgen. Es gibt keinen Grund, weshalb einzelne Wildtierarten nicht in die Hege
der Jägerschaft fallen soll. Klar muss allerdings sein, dass eine Haftung für Wolfsschäden nicht
von Jägern zu tragen ist.

Baumpatenschaften schaffen – Generationenwälder anlegen

Bäume sind lebenswichtig für alle Lebewesen auf der Erde. Sie liefern Sauerstoff, spenden
Schatten, speichern Wasser, bieten Erholung und binden CO2. Durch die zurückliegenden
Debatten zum Klimaschutz sind viele Menschen – auch im Kreis Borken – sensibilisiert. Wir
wollen diese Bereitschaft nutzen und kommunale Baumpatenschaften anbieten. Statt
Umweltorganisationen zu spenden, die viel Aufwand für politische Lobbyarbeit tätigen und
wo Bäume möglicherweise nicht wohnortnahe gepflanzt werden, sollen die Bürgerinnen und
Bürger die Möglichkeit haben, kommunal in ihrer Heimat Baumpatenschaften zu
übernehmen. So können Jahr für Jahr passend zum Einheitsbuddeln am 3. Oktober neue
Bäume gepflanzt werden.

Darüber hinaus sehen wir auch die Kommunen als Vorbilder in der Pflicht. Für jeden
neugeborenen Einwohner in einem Jahr soll je ein Baum gepflanzt werden. So soll ein
Generationenmischwald entstehen, der das Klima schützt und Generationen verbindet.

Die durch Anpflanzungen entstandene ökologische Aufwertung wollen wir zudem für den
ökologischen Ausgleich im Rahmen des Biotopwertverfahrens nutzbar machen. Die
erworbenen Ökopunkte sollen für die Schaffung von preiswertem Wohnraum genutzt
werden.

Cannabismodellprojekte ermöglichen

Rund 1,2 Millionen Deutsche zwischen 18 und 64 Jahren konsumieren nach Angaben der
Bundesregierung monatlich oder häufiger Cannabis. Die Wirkung der Strafandrohung für den
Besitz oder Anbau von Cannabis ist gescheitert. Eine Legalisierung des Besitzes würde die
Strafverfolgungsbehörden spürbar entlasten. Die Folgen einer gewissen Legalisierung sind
jedoch noch nicht erforscht.

Deshalb setzen sich die Freien Demokraten im Kreis Borken für ein wissenschaftliches
Forschungsprojekt zur kontrollierten Abgabe von Cannabis an volljährige Studienteilnehmer
ein. Das Projekt soll Erkenntnisse über gesundheitliche, soziale, strafrechtliche und
ökonomische Auswirkungen einer kontrollierten Cannabisfreigabe erforschen.

Wasserversorgung sicherstellen

Langanhaltende Dürren können in relativ kurzer Zeit zu einer Wasserknappheit führen. Der
Kreis Borken hat eine solche Situation 2019 erlebt. Damit die Bevölkerung nicht erneut
einschränkende Maßnahmen bei der Wasserversorgung befürchten muss, wollen wir Freie
Demokraten die kommunalen Wasserversorger zur Schaffung neuer Trinkwasserbrunnen
bringen.

Gleichzeitig ist ein übermäßiger Gebrauch von Wasser zu vermeiden. Wir setzen uns dafür ein,
dass der Kreis Borken schon in den Grundschulen die Kinder sensibilisiert.

Rollende Ernährungsschule

Ernährungsbildung ist wichtig. In den Schulen kommt das Fach Ernährung allenfalls in der
Sekundarstufe vor. Wir halten die Ernährungsbildung aber schon in der Primarstufe für
entscheidend für eine bewusste und gesunde Ernährung. Deshalb wollen wir Freie
Demokraten eine rollende Ernährungsschule schaffen, vergleichbar mit der rollenden
Waldschule.

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